Definition und Anwendung
Malva sylvestris – auf Deutsch Wilde Malve oder Große Käsepappel – ist eine meist in Europa, Westasien und Nordafrika verbreitete, auffällige und heilsame Wildpflanze und gehört zur Familie der Malvengewächse.
Malven sind bekannt für ihre beruhigende Wirkung auf Schleimhäute und werden zur Linderung von Hustenreiz, Halsentzündungen und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Die heilende Wirkung basiert auf Schleimstoffen, die einen schützenden Film auf gereizten Oberflächen bilden. Darüber hinaus wirken Malven entzündungshemmend und fördern die Wundheilung, wodurch sie auch bei Hautirritationen und Ekzemen äußerlich angewendet werden.
Verwendete Pflanzenteile
Die Blätter, die Wurzel und die Blüten werden verwendet.
Anwendungsbereiche und Wirkweise
Allgenmein
Die Malve wirkt
reizlindernd, entzündungshemmend und
hustenstillend
Anwendungsgebiet
Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Reizhusten, Hautreizungen (zB. als Aufguss oder Umschlag und Bäder).
Atemwege
Malvenblüten und -blätter lindern trockenen Husten, Heiserkeit und Halsentzündungen, indem sie die Schleimhäute beruhigen und einen Schutzfilm bilden.
Magen-Darm-Trakt
Der Tee hilft bei Schleimhautreizungen und leichten Magen-Darm-Beschwerden.
Verdauungsbeschwerden
Der Tee kann ähnlich wie Fenchel, Anis, Kümmel, Pfefferminze beruhigend und krampflösend wirken.
Haut
Äußerlich angewendet, wirken Malven beruhigend und entzündungshemmend bei Hautirritationen, Wunden, Ekzemen und Insektenstichen.
Antioxidative Wirkung
schützt die Haut und andere Gewebe, unter anderem die Blase, die vaginale Schleimhaut oder Blutgefäße.
Antibiotischen Effekt
hemmt das Wachstum von Bakterien.
Anwendungsformen
Tee
Malventee aus Blüten oder Blättern ist ein beliebtes Hausmittel bei Husten, Halsschmerzen und Magenbeschwerden. Bei Husten oder Heiserkeit können täglich zwei bis drei Tassen Malventee getrunken werden. Bei anhaltenden Beschwerden oder dem Auftreten von Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder allergischen Reaktionen sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden.
Tee-Zubereitung !
1–2 TL Blätter oder Blüten
mit kaltem Wasser ansetzen, 1–2 Stunden
ziehen lassen, dann
leicht erwärmen.
Nicht mit kochendem Wasser übergießen, sonst werden die Schleimstoffe zerstört!
Sirup
Malvensirup wird oft bei Husten und Bronchitis verwendet.
Salben und Bäder
Malvensalben und Badezusätze eignen sich für die Hautpflege bei Entzündungen und Ekzemen.
Tinktur
2x tgl. 20 - 30 Tropfen, ca. halbe Std. nach dem Essen mit Glas Wasser verdünnt.
Wirkstoffe und Wirkung
Schleimstoffe
Diese sind für die beruhigende und reizlindernde Wirkung auf Schleimhäute verantwortlich.
Gerbstoffe
Malven enthalten auch Gerbstoffe, die eine zusammenziehende Wirkung haben.
Andere Wirkstoffe
Ätherischen Öle, Flavonoide, Anthocyane, eine Gruppe von Pflanzenfarbstoffen, werden ebenfalls als potenziell wundheilungsfördernd und zellschützend angesehen.
Malven besitzen einen hohen Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen, Eisen, Magnesium, Kalzium und Kalium.
Merkmale
Wuchs
30–120 cm hoch, krautig, meist mehrjährig.
Blätter
Rundlich bis herzförmig, gezähnt, weich behaart.
Blüten
leuchtend rosa bis kräftig purpurviolett mit dunkleren Adern, 5 Kronblätter, etwa 3 cm groß, Blütezeit Mai bis Oktober.
Frucht
Scheibenförmig, in Segmente („Käsepäppelchen“) zerfallend — daher der volkstümliche Name Käsepappel.
Weitere Eigenschaft
schneckenunempfindlich.
Standort
Sonnig, trocken bis mäßig feucht.
Boden
Nährstoffreich, humos, eher kalkhaltig.
Häufig zu finden
an Weg- und Ackerränder, Brachflächen und in Gärten.